Zusammenarbeit mit ChatGPT

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Der perfekte Mix aus KI und menschlicher Intelligenz

von Michaela Summer

Mensch und KI geben sich die Hand
Bildquelle hier und im Folgenden: Pixabay

Wir von der Wortschneiderei outen uns hiermit: Wir nutzen regelmäßig ChatGPT und andere Tools für unsere Arbeit. Trotzdem stammen Texte aus der Wortschneiderei immer noch aus unser eigenen Feder. Denn Copy-Paste können wir nicht empfehlen und der Umgang mit ChatGPT und Co. will gelernt sein. Die automatisierten Tools sind in den meisten Agenturen mittlerweile zu unverzichtbaren Begleitern geworden. Doch wo liegt der optimale Mix zwischen KI und menschlicher Intelligenz? Hier sind sieben wissenswerte Insights aus der Zusammenarbeit zwischen KI und Mensch:

Personalisierte Content-Erstellung

KI-Tools können dabei helfen, inspirierende Inhalte für Website, Blog-Artikel oder Social-Media-Kanäle zu generieren. Von der Erstellung aussagekräftiger Überschriften bis zur Optimierung der Texte für Suchmaschinen – ChatGPT und Co. sparen Zeit und unterstützen bei der Erstellung attraktiven Contents. Aber menschliche Expertise macht den Unterschied, wenn es darum geht, das Image des Unternehmens, die feinen Nuancen der Botschaft und die individuellen Bedürfnisse der Zielgruppe zu berücksichtigen.

Leben in den Content bringen

Ob Website-Texte, Magazine für Kundinnen und Kunden oder Zeitungen für Mitarbeiter*innen – es sind die kreativen Köpfe, die den Content mit Leben füllen. Ideen generieren, spannende Geschichten erzählen und Emotionen wecken: das bleibt Aufgaben von uns Menschen. KI-Tools können unterstützen, aber sie können nicht die einzigartige Perspektive und das Einfühlungsvermögen eines menschlichen Texters ersetzen. Besonders stark machen wir uns das bei persönlichen Interviews zunutze. Bei der Vorab-Recherche lassen wir uns aber gerne von ChatGPT unterstützen – der arbeitet sich einfach unschlagbar schnell durch die Informationen im Internet.

Effizientes Lektorat und Korrekturlesen

ChatGPT und ähnliche Tools bieten auch Unterstützung bei der Rechtschreib- und Grammatikkorrektur sowie beim Lektorat von Texten. Sie können Fehler erkennen und Vorschläge machen, um die Qualität der Texte zu verbessern. Dennoch bleibt menschliche Intelligenz unersetzlich, wenn es darum geht, den letzten Feinschliff anzubringen und sicherzustellen, dass die Botschaften klar und präzise vermittelt werden.

Zusammenarbeit zwischen menschlichem Gehirn und KI

So haben wir z. B. in der Praxis festgestellt, dass viele Fehler einfach nicht als solche erkannt werden, weil grammatikalisch vielleicht richtig formuliert wurde, aber die Aussage völlig fehl am Platz war. Der Unterschied von groß- und kleingeschriebenem „Sie“ oder „Ihnen“ ist für eine Person offenbar leichter zu erkennen als für die KI. Auch bei der Zeichensetzung hat das menschliche Adlerauge oft die Nase vorn gehabt. Tippfehler oder Buchstabensalate hingegen, die bei menschlichen Lektoraten überlesen werden könnten, werden von der künstlichen Intelligenz sofort rausgefiltert.

Zielgerichtete SEO-Optimierung

Automatisierte Tools können dabei helfen, wichtige Keywords und Phrasen für die Suchmaschinenoptimierung zu identifizieren und in Texte einzugliedern. Sie unterstützen Sie bei der Analyse des Wettbewerbs und geben wertvolle Einblicke in die strategische Planung von Inhalten. Die Kreativität allerdings, sich von der Konkurrenz abzuheben und die Inhalte einzigartig zu machen, die kommt wieder vom Menschen.

Social-Media-Postings und Kürzungen

Wo wir von der Wortschneiderei ChatGPT schon öfter zu Rate gezogen haben, ist das Erarbeiten von Social-Media-Postings. Einen längeren Artikel so einzukürzen, sodass er sprachlich auf den jeweils gewünschten Kanal zugeschnitten ist, ist unserer Erfahrung nach eine riesige „Gabe“ der KI. Korrekt auf Zielgruppe und Nutzen hingewiesen, spuckt die KI in kürzester Zeit verschiedene Teaser-Texte aus, die bereits mit Hashtags und Emojis versehen sind. Auch Call-to-Action-Formulierungen und ähnliches lassen sich in Sekundenschnelle generieren. Sogar im Verfassen von Überschriften ist die KI phänomenal. Natürlich müssen wir auch hier noch ein bisschen nachbessern, aber die Zeitersparnis ist enorm.

Richtiges Füttern

Die Leistung einer KI ist nur so gut, wie die Infos, mit denen sie gefüttert wurde. Wer das Beste aus ChatGPT und Co. rausholen will, muss der KI klare Richtlinien geben – man nennt das auch „Prompts“ formulieren. Mittlerweile gibt es sogar Prompt-Tools für Text-Tools, also Programme, die richtige Eingabeaufforderungen für KI-Software formulieren. Grundsätzlich gilt: Je präziser die Angaben, um so näher ist der Output am Wunsch-Ergebnis. Wir können der KI Beispiel-Texte geben, um ihr ein „Gefühl“ für den gewünschten Schreibstil zu geben. Wir können ihr Informationen über die Zielgruppe geben, um stärker auf deren Bedürfnisse einzugehen. Wir können ihr klare Anweisungen zu Textlänge, Schreibstil und Tonalität geben. Alles in allem bedeutet das natürlich auch wieder großen Aufwand für uns Menschen.

Bloß nicht blind vertrauen!

Freundlicher Roboter

Manchmal kommt es uns bei der Arbeit mit ChatGPT fast vor, als würden wir mit einer menschlichen Person kommunizieren. Wir ertappen uns dabei, brav „Bitte“ und „Danke“ zu schreiben und freuen uns über kleine „persönliche Worte“, die das Tool manchmal an uns richtet. Umso wichtiger ist es, zu beachten, dass ChatGPT ein KI-Modell ist und seine Antworten auf vorherigem Training basieren. Es macht Fehler oder liefert unerwartete Ergebnisse. Vertrauen ist hier fehl am Platz.

Die menschliche Perspektive entscheidet, ob ein KI-generierter Text stimmig und logisch ist, ob die Informationen relevant sind, ob es stilistische Schwächen gibt oder politisch korrekt und im richtigen Sprachstil formuliert wurde. Die Fakten müssen gegengecheckt werden. ChatGPT ist darauf konzipiert, uns zu gefallen und uns Antworten zu liefern – und wird dieses Ziel auch über den Wahrheitsgehalt der Infos priorisieren. Die KI könnte auch veraltete oder unspezifische Informationen ausspucken – das Internet ist schließlich voll davon. Und ChatGPT neigt manchmal dazu, etwas „abzuschweifen“ und den Faden zu verlieren – den wir als Wortschneiderei natürlich gerne beisteuern.  

Übrigens hatte die Wortschneiderei bereits das Vergnügen, ChatGPT zum Interview zu bitten und stellte fest, dass KI durchaus humorvoll sein kann. Lesen Sie hier mehr dazu.

Was bedeutet Feedbackschleife oder Prompt im Zusammenhang mit KI? Wir haben hier ein kleines Glossar zum Thema Künstliche Intelligenz zusammengestellt.

Wer möchte es selbst ausprobieren? Hier gehts zu ChatGPT.