Mein Unternehmen muss auf Insta!

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Wie stelle ich meinen Social-Media-Auftritt auf professionelle Beine?

von Michaela Summer

Bildquelle hier und im folgenden: Pixabay

Hier ein Posting, da ein Hashtag, ein paar Selfies hochladen – das kann doch nicht so schwierig sein? Tatsächlich ist ein professioneller Social-Media-Auftritt nicht so einfach, wie manche sich das vorstellen. Facebook, Instagram und Co. können wirklich harte Arbeit bedeuten, der man sich aber auf keinen Fall entziehen sollte. Denn in der digitalen Welt warten viele Chancen auf Unternehmen – wenn sie ihren Auftritt professionell anlegen. Folgende Fragen sollten geklärt werden, bevor das erste Posting gemacht wird:

1. Ist Dabeisein alles? – Die richtige Strategie!

Dabeisein: Das allein ist kein guter Grund, um sich eine Präsenz in den Sozialen Medien aufzubauen. Deshalb müssen wir zuerst ein paar Schritte zurückgehen und klären, warum ein Unternehmen in den sozialen Medien präsent sein möchte oder sollte. Sollen mehr Menschen die Website besuchen oder wollen wir vor allem viele Likes und Kommentare?

Will man neue Kundinnen und Kunden erreichen oder mit dem regionalen Umfeld kommunizieren? Ist es wichtig, die Professionalität eines Unternehmens zu zeigen oder soll das Publikum direkt zum Einkauf im Online-Shop motiviert werden? Bevor wir wild drauf los posten, müssen wir eine Strategie erarbeiten. Eine professionelle Social-Media-Strategie berücksichtigt die gesamten Marketing-Strategien und -Aktivitäten, um ein möglichst stimmiges Konzept zu entwickeln.

2. Insta oder TikTok? – Die richtigen Kanäle!

Unzählige potenzielle Kundinnen und Kunden tummeln sich im Netz und können das eigene Unternehmen entdecken und interessant finden – oder eben nicht. Facebook, Instagram, TikTok, WhatsApp, LinkedIn, YouTube, Pinterest, Tumblr oder Twitter: Es gibt mittlerweile viele Plattformen, auf die sich die Internet-User verteilen. Doch das heißt nicht, dass jedes Unternehmen auf allen Kanälen präsent sein muss. Stattdessen sollten wir die Zielgruppe genau kennen, um zu wissen, wo wir sie finden. Liegt das gewünschte Publikum im B2B-Bereich und ist durchschnittlich über 40 Jahre alt, dann werden wir unsere Zeit nicht mit TikTok verschwenden. Wollen wir Kosmetik-Produkte direkt an eine junge, beauty-affine Zielgruppe vermarkten, dann werden wir nicht unbedingt mit Twitter beginnen. Besonders für kleinere Unternehmen ist es oft sinnvoller, sich auf ein oder zwei Kanäle zu konzentrieren und diese dafür regelmäßig zu bespielen, statt überall präsent aber nirgendwo aktiv zu sein.

3. Cat-Content oder Blog-Artikel? – Der richtige Inhalt!

Lustige Memes, die möglichst viel geteilt werden sollen, oder informatives Know-how direkt aus dem Unternehmen: Es gibt unterschiedliche Zugänge, was auf Social Media gepostet werden kann. Cat-Content macht manchmal durchaus Sinn, wenn wir eine größere Reichweite unseres Auftritts erzielen wollen und gute Laune verbreiten möchten.

Ebenso wie Gewinnspiele oder spannende Videos. Viele Unternehmen nutzen ihren Social Media-Auftritt auch dazu, um sich ihrem Umfeld als Profi vom Fach zu präsentieren. Dann sind auch Blog-Artikel mit informativem Content, praktischen Tipps oder das Kommentieren aktueller Geschehnisse sehr wertvoll. Auch Blicke hinter die Kulissen des Unternehmens kommen gut an. Wichtig bleibt vor allem der rote Faden: Ein wildes Durcheinander von lustigem, politischem und fachspezifischem Content hinterlässt keinen guten Eindruck. Stattdessen sollten die Postings streng der Strategie entsprechen. Das bringt uns auch schon zur nächsten Frage:

4. Einfach drauflos posten? – Der richtige Plan!

Die digitale Welt ist so schnelllebig – und doch haben Social-Media-Profis immer einen Plan, der über Monate im Voraus feststeht. Die Postings sind meist von langer Hand geplant und folgen einem ganz bestimmten Konzept. Oft wird die Einführung eines neuen Produktes oder eine neue Marketing-Kampagne über Monate hinweg mit passenden Postings begleitet. Auch saisonal lässt sich viel Content bereits im Voraus festlegen. Natürlich muss ein Social-Media-Redaktionsplan immer auch Platz für aktuellen und unvorhergesehenen Content lassen. Doch im Großen und Ganzen sollte der Social Media-Auftritt wie ein Konzert durchchoreografiert werden.

5. Reicht ein Posting pro Woche? – Das richtige Engagement!

Nur die Postings abzusetzen und dann von der Plattform zu verschwinden: Das ist der falsche Weg. Wir müssen am Ball bleiben, die Kommentare beantworten, User gezielt zu unserem Auftritt einladen, anderen Usern folgen und auch unter deren Postings Präsenz zeigen. Social Media braucht Zeit und Engagement, um das volle Potenzial auszuschöpfen. Deshalb ist es oft auch so schwierig, Social Media an eine externe Agentur auszulagern. Denn es braucht internes Wissen, um für das Unternehmen sprechen zu können. Meist führt kein Weg daran vorbei, entweder als Unternehmerin oder Unternehmer selbst aktiv zu werden, oder jemanden aus dem Unternehmen mit den nötigen Zeitressourcen auszustatten, um den Auftritt für das Unternehmen aufzubauen und aktiv zu bespielen oder gemeinsam mit einer Agentur zu bearbeiten. Die Frage nach dem „Wer?“ ist allerdings eine eigene Geschichte – übrigens eine Geschichte voller Missverständnisse …