Hauptsache ich habe überhaupt eine Website! – NEIN!

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Fünf Schritte zur modernen Website

von Michaela Summer

Symbolbild für Baustelle
Bildquelle aller Bilder dieses Artikels: Pixabay

Viele Unternehmerinnen und Unternehmer haben vor Jahren eine Website erstellt – und das wars. Der erste Schritt in die digitale Welt war getan, doch dann hat man sich darauf ausgeruht. Das ist verlorenes Potenzial. Der Webauftritt heute muss dynamisch sein, sonst wirkt das ganze Unternehmen wie ein Relikt aus der Steinzeit. Und mit Dynamik ist nicht gemeint, dass möglichst viel blinken und sich bewegen soll – auch das ist bereits längst überholt. Dynamisch muss vor allem der Inhalt sein! Die Wortschneiderei präsentiert hier die 5 wichtigsten Schritte zur modernen Website:

  • Schritt 1: Ständig frischer Wind

Niemand würde eine Zeitung abonnieren, würde sie Tag für Tag dieselben Artikel drucken. Das Gleiche gilt für die Website: Sie braucht ständig neuen Content! Ein Web-Auftritt ist niemals fertig. Die Inhalte müssen stetig erneuert und angepasst werden. Dass vorgestellte Mitarbeiter auch tatsächlich noch im Unternehmen arbeiten oder die Öffnungszeiten aktuell sind, ist dabei nur die Basis. Ein guter Internet-Auftritt verlangt nach stetig neuen Website-Texten! Das lässt sich zum Beispiel mit einem Blog bewerkstelligen. Viele Wortschneiderei-Kundinnen und Kunden nutzen die Möglichkeit, in regelmäßigen Redaktionssitzungen Themen zu finden, die dann als Blog-Artikel die Website bereichern, über Newsletter verschickt und via Social Media promotet werden. Auch ein News-Bereich mit immer aktuellen Informationen aus dem Unternehmen gehören längst zum guten Ton. Keine Angst, ein Text-Profi findet genug News-Themen, auch wenn gerade kein neues Produkt vorgestellt wird! Kreativer Content ist gefragt.

  • Schritt 2: Die rechtlichen Rahmenbedingungen

Spätestens seit Inkrafttreten der Datenschutzgrundverordnung sollte jedes Unternehmen sensibilisiert für die rechtlichen Rahmenbedingungen sein. Noch vor einem Jahrzehnt galt man als modern, wenn man auf der Homepage ein Impressum hatte. Heute weiß jeder, dass es sich hierbei um ein absolutes Must-Have handelt.

Auch eine Seite mit Erklärung zur DSGVO muss jede Website haben. Vom leidigen Thema zur Einwilligung von Cookies ganz zu schweigen. Ein großer Fehler, den immer sehr viele Unternehmen machen, ist das Ignorieren des Urheberrechtsgesetzes. Da werden Bilder wild aus dem Internet hochgeladen. Auch für nicht selbst geschriebene Texte und Zitate braucht man Werknutzungsrechte oder muss den Urheber oder die Urheberin bekannt geben. Viele wissen auch nicht, dass das Setzen von Links, die auf fremde Websites verweisen, rechtswidrig sein kann. Immer wieder finden sich so genannte Deep Links, also Verlinkungen auf Inhalte, die eigentlich nicht der gesamten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollten (z. B. Artikel von Zeitungen, die nur für Abonnenten zur Verfügung stehen würden).

  • Schritt 3: Eine Website muss Nutzen stiften

Das Internet ist ein Pull-Medium, das heißt, wer diesen Kanal nutzt, lässt sich nicht berieseln, sondern kommt mit einer bestimmten Absicht. Ein Website-Besucher hat Fragen, möchte etwas lernen oder braucht konkrete Informationen. Darauf muss die Website ausgerichtet sein. Das bedeutet zum einen, dass sie über Suchmaschinen bei der Eingabe der richtigen Fragen auftauchen muss, das bedeutet zum anderen aber auch, dass sie konkreten Nutzen stiften muss. Wenn ein Installateur eine eigene Homepage hat, auf der er die Firma vorstellt und die Kontaktdaten bekannt gibt, ist das toll, aber viel zu wenig. Vor allem wenn eine Mitbewerberin regelmäßig über die richtige Vorgangsweise bei Wasserschäden bloggt oder Tipps und Tricks online stellt, wie oft Silikonfugen in der Dusche erneuert werden müssen. Jede Unternehmerin und jeder Unternehmer verfügt über Fachkenntnisse. Diese gilt es zu teilen – und die Website ist der ideale Ort dafür.

  • Schritt 4: Die magische Welt von SEO

Ein Thema, an das sich einerseits sehr viele gar nicht heranwagen wollen, das andere wiederum einfach unterschätzen – ist „SEO“ – also Search Engine Optimization (übersetzt Suchmaschinenoptimierung). SEO ist wichtig, denn was nützt mir die schönste Website, wenn sie niemand findet?

Nicht alle Geheimnisse rund um die Algorithmen sind geknackt. Aber es gibt Komponenten, die man beherzigen sollte, um von den Crawlern der Suchmaschinen – allen voran Google – gefunden zu werden. Viele Maßnahmen müssen im technischen Webdesign umgesetzt werden. Genauso entscheidend ist allerdings der Content. Ohne SEO-optimierte Texte geht der digitale Auftritt schnell in der Fülle des World Wide Web unter. Dazu zählen unzählige vermeintliche Zaubertricks wie Keyword-Density (die Frage der Dichte: Wie oft kommt ein gesuchtes Wort im Vergleich zur Gesamtlänge des Textes vor) und Unique Content (das heißt, eine Nische für Themen zu finden, die nicht schon auf Millionen anderen Websites zu finden sind). Vor allem aber müssen Texte so geschrieben sein, dass viele Leserinnen und Leser lang auf der Seite verweilen, denn eine lange Verweildauer gefällt wiederum der Suchmaschine. Wir schreiben, um den Menschen zu gefallen – um damit wiederum der Suchmaschine zu gefallen.

  •  Schritt 5: Eine gute Website braucht Struktur

Wir haben uns daran gewöhnt, über Reiter und Verzeichnisse zum gewünschten Inhalt zu gelangen – aber der muss dann auch dort zu finden sein. Nutzerfreundlichkeit ist Trumpf!

Wer zuerst durch eine meterlange Firmenhistorie scrollen muss, um zum gewünschten Inhalt zu finden, hat schnell wieder weggeklickt. Viele Wortschneiderei-Kundinnen und -Kunden kommen zum Erstgespräch ohne konkrete Vorstellungen, wie die Website aufgebaut sein soll – das ist völlig in Ordnung. Denn die Struktur zu erarbeiten ist ein wichtiger Prozess und gehört in Profi-Hand. So sollte schon auf der Landing-Page der Inhalt der Website präsentiert und die Top-Themen angesprochen werden, allerdings nicht in voller Länge! Lange Texte werden zwar – entgegen der landläufigen Meinung – durchaus geschätzt, können aber eine Website unübersichtlich machen. Kurze Teaser-Texte schaffen Abhilfe.

Alle diese Schritte zeigen vor allem eines: Guter Content sollte die Website bestimmen. Wer heutzutage beim Erstellen der Website nur an die Programmierung denkt, ist zum Scheitern verurteilt. Die Botschaft, die Inhalte und die Sprache sind das A und O einer guten Website. Deshalb gehören Website-Texte in Profi-Hand – und zwar langfristig und nicht nur einmalig.